Internationaler Tag der Frau

INTERNATIONALER TAG DER FRAU

Der Internationale Frauentag geht auf die Arbeiterinnenbewegung Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts zurück. Das Ziel war ein Ende der Ausbeutung, bessere Arbeitsbedingungen, höhere Löhne und kürzere Arbeitszeiten für Frauen durchzusetzen.

 

Der erste Frauentag fand am 19. März 1911 in Dänemark, Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA statt. Erst im Jahre 1921 wurde dieser Tag auf den 8. März gelegt – eine Hommage an den Streik der New Yorker Arbeiterinnen einer Textilfabrik im Jahre 1908, bei dem die Fabrikbesitzer die Aufrührer einschlossen, um eine Solidarität mit anderen Belegschaften zu verhindern. Es brach ein Brand aus, der 129 weibliche Menschenleben kostete. Andere Quellen sehen den Ursprung des Frauentages 1917 in St. Petersburg, als dort heimische Arbeiterinnen um mehr Rechte kämpfen und mitunter die russische Februarrevolution auslösten.

Welche Interpretation auch immer stimmen mag, eines ist beiden Sichtweisen gemein: Der Kampf für Frauen auf das Recht auf ein besseren Leben.

 

Heutzutage hat sich die Situation natürlich verbessert, ist aber weit vom Ideal und einer Gleichstellung zwischen Frau und Mann entfernt. Laut der Lohnsteuerstatistik 2012 der Statistik Austria (2014 erschienen in: Gendersensible Statistik: Lebensrealitäten sichtbar machen) besteht in Wien beim lohnsteuerpflichtigen Einkommen in der Altersklasse 15-29

ein „Pay Gap“ (Einkommensunterschied) von 16,7% zwischen Mann und Frau und steigt bei 30 bis 59 jährigen auf 23.4 Prozent.

 

Der Tätigkeitsbericht von 2014 der „Autonomen Österreichischen Frauenhäuser“ spricht von 77 Prozent der Frauenhausbewohnerinnen, die vom Ehemann oder vom Partner misshandelt wurden. In 52 Prozent der Fälle ging die Gewalt vom Ehemann aus und in 25 Prozent der Fälle vom Lebensgefährten.

 

Die „Österreichische Prävalenzstudie zur Gewalt an Frauen und Männern“ des Österreichischen Instituts Familienforschung (ÖIF) liefern in diesem Sinne ebenfalls beunruhigende Zahlen und zeigen, dass zum Schutz und Gleichbehandlung von Frauen das Kämpfen noch lange nicht beendet ist. Laut dieser Studie erlebt jede fünfte Frau sehr schwere sexuelle Gewalt. Nahezu jede dritte Frau (29,5%) wird Opfer sexueller Gewalt. Über zu 74 Prozent werden sexuell belästigt, während weniger als zwei Prozent der Täter vor Gericht gezerrt werden und weniger als ein Prozent tatsächlich ins Gefängnis müssen.

In all diesen Beispielen stecken Begriffe wie Sexismus, Rassismus, Vorurteile, Gewalt, Abhängigkeit, Unterschiede und Unterdrückung dahinter, mit denen Frauen in allen Bereichen des Lebens täglich und auch noch 2016 zu tun haben. Doch es gibt Lösungen dafür.

VIVARO

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